UN-Forum zur Entwicklungsfinanzierung: IGB fordert „Systemwandel”

photo: UNICEF Patrick Brown

Im Anschluss an das Forum der Vereinten Nationen zur Entwicklungsfinanzierung (FfD-Forum) fordert der IGB grundsätzliche Änderungen der globalen Finanzstrategien, damit die Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) besser erreicht werden können.

IGB-Generalsekretär Luc Triangle sagte dazu: „Beim Abschluss des FfD-Forums gab es einige positive Zusagen, die unter Vorbehalt gelobt werden sollten. Insgesamt steht aber fest, dass wir einen Systemwechsel brauchen, wie wir ihn in unseren Forderungen vor dem Forum formuliert haben, wenn wir Verbesserungen für die arbeitenden Menschen erreichen wollen.”

Die wichtigsten Ergebnisse des FfD-Forums sind:

  • Entscheidende Hinweise auf menschenwürdige Arbeit und die Initiative des UNO-Generalsekretärs für Arbeitsplätze und Sozialschutz (UN Global Accelerator on Jobs and Social Protection for Just Transitions).
  • Eine Verpflichtung zu gleichem Lohn für gleiche Arbeit und zur Stärkung der sozialen Sicherungssysteme, die für den Abbau von Ungleichheiten von entscheidender Bedeutung sind.
  • Die Anerkennung der Notwendigkeit, politische und finanzielle Verpflichtungen mit Blick auf eine nachhaltige Entwicklung aufeinander abzustimmen.
  • Die Verpflichtung, geschlechtsspezifische Strategien in die Armutsbekämpfung einzubeziehen und die Notwendigkeit, die Care-Arbeit umzuverteilen.
  • Der Verweis auf eine progressive Besteuerung und eine verstärkte steuerliche Zusammenarbeit auf UN-Ebene.
  • Die Forderung nach verbesserten Mechanismen zur Bewältigung der Auslandsverschuldung von Staaten, an denen auch private Gläubiger beteiligt werden müssen, sowie die Ausweitung der Unterstützung für gefährdete Länder.
  • Die Unterstützung für eine Reform der multilateralen Entwicklungsbanken. Bezüglich der innovativen Finanzierungen, die sich bislang nur wenig auf die Entwicklung ausgewirkt haben, ist der IGB jedoch zurückhaltend.

Vor dem FfD-Forum sagte Anne Cecile Coly vom Bund autonomer Gewerkschaften Senegals (UNSAS), private Finanzierungen brächten allzu oft nicht die versprochene menschenwürdige Arbeit, und es sei Aufgabe der Regierungen, dies zu ändern.

Luc Triangle fuhr fort: „Dass die Notwendigkeit einer Aufstockung von Entwicklungsfinanzierung erkannt wird, ist ermutigend zu sehen. Wenn der dringend notwendige tiefgreifende wirtschaftliche, gesellschaftliche und ökologische Wandel erreicht werden soll, reicht dies jedoch bei weitem nicht aus.

Sie muss auf allen Ebenen zu konkreten, ehrgeizigen Maßnahmen führen, und zwar auch einer umfassenden Reform der internationalen Finanzarchitektur, wie wir es in dieser Erklärung zur Rettung der Nachhaltigkeitsziele dargelegt haben. Und es gilt, diese Arbeit auf dem Zukunftsgipfel im September und auf der Konferenz zur Entwicklungsfinanzierung im Juni 2025 fortzusetzen.“